Hallo Herr Sürich,
das ganze Thema ist nicht ganz einfach zu beantworten.
Grundsätzlich ist es natürlich erforderlich, dass bei der Verwendung der SEPA Lastschriften ein bestimmter Ablauf einzuhalten ist und es mit der Umbenennung der Felder nicht getan ist. Ohne die "nationalen" Vereinfachungsmöglichkeiten sieht der korrekte Ablauf so aus:
1. Kunde bestellt über den Shop mit Zahlungsweise SEPA Basislastschrift
2. Er erhält eine Bestellbestätigung sowie ein SPEA Lastschrift Mandat. Darauf sind alle wichtigen Daten (Gläubiger ID, Mandats ID, wer einzieht usw.) enthalten.
3. Der Endkunde muss jetzt das Mandat unterzeichnen und das original an den Shopbetreiber zurücksenden.
4. Nur damit hat der Shopbetreiber erst einmal die Berechtigung überhaupt etwas einzuziehen.
5. Jetzt erhält der Endkunde eine Rechnung mit Vorankündigung des Geldeinzugs, mind. 14 Tage vorab, d.h. der Kunde muss 14 Tage vor Zahlungseinzug darauf hingewiesen werden, dass dann Geld eingezogen wird.
6. Nach 14 Tagen kümmert sich der Shopbetreiber um den Einzug.
Hierbei sind jetzt keine nationalen Vereinfachungsregelungen (verkürzte Vorankündigung per AGB) berücksichtigt.
Bisher haben alle Shopbetreiber, bis auf einen Kunden, damit die Lastschrift als Zahlungsverfahren aufgegeben, da der damit verbundene Aufwand scheinbar zu hoch ist.
Ich selbst bin nicht gegen die SEPA Lastschrift, nur hat sich bisher außer einem xaranshop Kunden niemand mehr dafür interessiert, sprich die Funktion an sich liese sich sicher einbauen, nur würde in dem Fall nur ein Bruchteil der xaranshop Kunden das auch nutzen.
Einige Shopbetreiber müssten den obigen Ablauf sogar noch erweitern, da dort neben der "Bestellbestätigung" erst einmal eine "Auftragsbestätigung" nachgesendet werden muss, da die Ware ggf. nicht sofort lieferbar ist. Somit kann der Betreiber das Mandat erst nach Auftragsbestätigung an den Kunden senden, was weitere Verzögerungen mit sich bringt.
Die Funktion des automatischen SEPA Mandats lässt sich auf jeden Fall auch im xaranshop realisieren, allerdings nutzen viele Shopbetreiber irgendeine Warenwirtschaftssoftware, die ganz andere Mandats Nummern vergibt. Da kommt es dann zum nächsten Problem: Wie einfach lassen sich die Nummern, die der xaranshop vorgeben würde in die Warenwirtschaft übernehmen?
Am Beispiel orgaMAX würde das so funktionieren:
1. Nach einer Bestellung vom Kunden werden die Daten per Schnittstelle in das System eingespielt.
2. Innerhalb der WaWi wird ein Mandat erzeugt, dass wiederum sofort per Email an den Kunden gesendet werden kann, solange dieser bei der Bestellung eine Email Adresse angegeben hat.
3. Alle Fristen und Zahlungen werden zentral über die WaWi, nicht aber über das Shopsystem gesteuert.
Sie sehen, es gibt mehrere Wege, wie man die SEPA Lastschrift behandendeln müsste. Da jeder Shopbetreiber anders arbeitet ist es hier nicht einfach die korrekte Umsetzung zu wählen.
Grundsätzlich bin ich nicht gegen eine Implementierung, nur zeigte die Rückmeldung vieler xaranshop Betreiber, dass auf das SEPA Lastschriftverfahren verzichtet wird (zu kompliziert, Zeitaufwendig, Bedenken zur Zahlungsmoral) oder das die Abwicklung über die WaWi (einheitliche Verarbeitung, Terminkontrolle für Einzug) und nicht über den xaranshop gemacht wird.
Gerne können Sie mich hierzu auch am Montag telefonisch kontaktieren. Ich würde mich über weitere Meinungen, anderer Shopbetreiber, zu dem Thema freuen.
Freundliche Grüße,
Thomas Görtler